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Da bin ich wieder.

Queridos amigos,
como ha ido todo?

Lo siento, dass ich meine Berichterstattung so sehr vernachlässigt habe. Es hat gute Gründe: Zeitmagel ist eines davon. Je mehr wir dem Sommer näherkommen (in den Ländern der Needgreaters), desto mehr häufen sich die Verabschiedungen von vielen Brüdern und Schwestern, die nach Hause zum Arbeiten oder für immer zurückkehren und damit häufen sich auch die Studien bei denen, die (noch) da bleiben. So hatte ich Monate mit über 20 Studien. Alle verlangen Vorbereitung, Aufmerksamkeit und natürlich Zeit ab. Es kostet viel Kraft und Mühe. Wie sehr freue ich mich daher über die geistigen Fortschritte einiger Interessierter.

Fünf meiner Studien waren beim Gedächtnismahl anwesend, einige von diesen mit ihren Familienangehörigen, Nachbarn und Freunden. Insgesamt hatten wir in Ocoa 624 Anwesende bei 103 Verkündigern. Es wurde an zwei Orten durchgeführt, Ocoa und El Pinar für das Berggebiet, dort waren bei 10 Verkündigern über 200 Anwesende!

Zwei Mädchen, mit denen ich studiere haben schon eigene Studien mit ihren Mitschülern begonnen. Eines davon war sogar beim Kongress anwesend und  bei Mirianni, die Ihr aus dem vorherigen Bericht bereits kennt, wurde in der Schule ein politischer Marsch veranstaltet, bei dem sie sich geweigert hatte, mitzumachen. Der Lehrerin hatte sie erklärt, dass es nichts mit Respektlosigkeit der politischen Ordnung gegenüber zu tun hat, sondern aus Gewissensgründen, weil die Teilnahme daran mit Anbetung vergleichbar wäre, die nur Jehova zusteht. Das hatte sie übrigens ganz alleine für sich studiert. Die Lehrerin hatte sehr verständnislos reagiert und Mirianni die Noten gesenkt. Ich hatte schon befürchtet, es würde sie demotivieren, aber es war das Gegenteil der Fall. Sie meinte ganz stolz: “Das zeigt mir noch mehr, dass ich auf dem richtigen Weg bin.”

Diese Woche hat sie mich über die notwenigen Schritte für die Taufe gefragt, weil sie “so sehr eine ZJ sein möchte“. Sie lebt aber in Los Tramojos und das bedeutet: 2h bis zur Versammlung in Ocoa, dazu kommt, dass es keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt und man nur per Autostopp hinkommt, was heißt, dass sie nach der Versammlung immer stundenlang im Dunkeln durch Wälder mit fremden Leuten unterwegs sein müsste. Deswegen habe ich sie mit Literatur versorgt, darunter auch den Studier-WT, den sie, ihre Cousine und zwei andere, ebenfalls Interessierte, jede Woche zusammen studieren. Diese Woche sind einige Brüder weiter im Dorf im Haus zu Haus- Dienst vorgedrungen, wo man ihnen mitteilte, dass es in Los Tramjos eine Zeugin Jehovas gäbe. Wie es sich herausstellte, war Mirianni dort unterwegs gewesen, um sie zum Sondervortrag einzuladen.

Ich hoffe und bete sehr darum, dass diese Menschen dort irgendwie Anschluss an die Versammlung finden. Die Umstände machen es fast unmöglich.
Ich hatte bereits mit einem Ältesten darüber gesprochen, der demnächst mit zum Studium kommen wird.

Ihre Liebe und Wertschätzung für die Wahrheit und Jehova ist so offensichtlich und rührend. Auch als Mensch ist sie so demütig und liebevoll. Und wirklich sehr gescheit. Sie studiert fast jede Woche ein ganzes Buch durch. So z.B. das Unterredungsbuch, die beiden Fragen-Jünger-Leute Bücher, Komm Jehova doch näher, Der Größte Mensch der je lebte, Biblische Geschichten, Der Tag Jehovas, Gottes Liebe, etc. ich weiß selbst nicht mehr, was ich ihr alles gebracht habe ;). Jedenfalls sind auch immer alle neuen Zeitschriften durchstudiert und sie erzählt mir immer, was ihr besonders gefallen hat.
Man kann sagen, sie ist jetzt schon fast unsere Schwester und für mich persönlich “mi hermanita“ (mein kleines Schwesterchen), wie ich sie nenne, weil sie mir so sehr ans Herz gewachsen ist.


Vor einigen Wochen, nachdem wir darüber gesprochen hatten, dass mir  hier in der Dominikanischen Republik nicht mehr viel Zeit bleibt, hat sie mir nach einem Studium diesen Brief in die Hand gedrückt (siehe Foto).

 

Übersetzung:

“Katherina:

Ich möchte, dass du weißt, dass du, obwohl du gehst, immer in meinem Herzen und Erinnerung bleiben wirst, weil ich dich sehr lieb habe und du mir sehr fehlen wirst. Ich glaube, dass du die beste Lehrerin bist, die es gibt und dass ich dank dir alles gelernt habe, was ich über Jehova weiß. Ich hoffe, dass du mich nie vergessen wirst und bald in die Dom. Republik zurückkehrst, weil du mir wirklich sehr fehlen wirst. Ich glaube nicht, dass ich mich an eine neue Lehrerin genauso gewöhnen kann. Dank dir, weiß ich alles, was ich weiß. Danke dir für die Liebenswürdigkeit und für alles, was du mit über Jehova beigebracht hast.

Ich habe dich sehr lieb.

Für: Katherina
Von: Mirianny

 

Das hatte mich bis zu Tränen gerührt.

 

Studium mit Mirianny
Studium mit Mirianny

Und Momente wie diese und ganz besonders wenn ich das Leuchten in den Augen der Menschen sehe, wenn sie etwas Neues für sich entdecken, wenn sie auf einmal den Sinn im Leben finden, wenn sie Jehova als einen liebevollen Gott kennenlernen..diese Momente lassen mich alle Schwierigkeiten und Probleme vergessen, die den Aufenthalt hier in der DR manchmal unerträglich machen können. Wenn man wenigstens einem helfen konnte, Jehova näher zu kommen, dann hat sich alles gelohnt. Ich würde es immer wieder machen und wirklich jedem wünschen, dieselben wundervollen, unvergesslichen und prägenden Erfahrungen zu machen. Ihr würdet es nie bereuen und eine größere Bereicherung kann es gar nicht geben. Ich wünschte, ich hätte die richtigen Worte, um zu beschreiben, wie schön es ist.

In Liebe,
Eure Katharina